Städte und Gemeinden in ganz Deutschland stehen derzeit vor der Herausforderung, ihre Wärmeversorgung auf klimaneutrale Quellen wie erneuerbare Energien oder Abwärme umzustellen. Orientierung auf diesem Weg bietet die bundesweit aktive „Plattform Grüne Fernwärme“ des Energieeffizienzverbandes AGFW. Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung in den Räumen der Energieagentur Regensburg wurde nun das Netzwerk für die Region Regensburg gestartet.
Gemeinsam mit der Bayerischen Landesagentur für Energie und Klimaschutz (LENK), der Energieagentur Regensburg (EAR) sowie der Kommunale Energie Regensburger Land eG (KERL) informierte der AGFW mehr als 30 Vertreter regionaler Kommunen über die Möglichkeiten der klimaneutralen Wärmeversorgung. Im Fokus standen dabei unter anderem Themen wie die kommunale Wärmeplanung, Förderkonditionen von Bund und Land sowie die Unterstützungsmöglichkeiten durch die Energieagenturen und die KERL.
Carina Kuchler, stellvertretende Bereichsleitung im Bereich Energie der Landesagentur für Energie und Klimaschutz, zeigte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in ihrem Impuls zunächst auf, warum das Thema Wärme eine wichtige Rolle beim Klimaschutz spielt, um dann einen Überblick zu den Technologien und Brennstoffen wie Erd- und Umweltwärme, Biomasse, Solarthermie oder Abwärme zu geben. Für sie spielt der Know-how-Transfer eine wichtige Rolle für das Gelingen der kommunalen Wärmewende. „Als zentrale Fachstelle und Partner im Team Energiewende Bayern bieten wir den Gemeinden, Städten und Landkreisen dazu ein umfassendes Informationsangebot. Aber auch das Thema vernetzen und voneinander lernen ist aus unserer Sicht ein wichtiger Bestandteil. Deshalb freuen wir uns über den Start des Netzwerks für die Region Regensburg.“
Für Gunnar Maaß, Referent im Bereich Stadtentwicklung des AGFW, spielt der Aspekt der Vernetzung bei der Wärmewende ebenfalls eine wichtige Rolle. „Unsere Erfahrung aus vielen Bundesländern zeigt: Nicht jede Kommune muss das Rad neu erfinden. Oftmals gibt es Gemeinden und Versorger in der Region, die bereits Erfahrungen mit dem Einsatz erneuerbarer Energien in Wärmenetzen gesammelt haben. Mit unserer Plattform Grüne Fernwärme wollen wir diese Vernetzung der Kommunen untereinander sowie den Austausch mit Partnern wie den Energieagenturen und regionalen Wärmeversorgern tatkräftig und praxisnah unterstützen. Der AGFW möchte der Sparringspartner der Kommunen bei den Aufgaben der kommunale Wärmewende sein.“ Sie gibt damit den Gemeinden in den lokalen Entscheidungsgremien eine fachliche und neutrale Orientierung. Als Spitzenverband für die Fernwärme in Deutschland gehören dem AGFW knapp 650 Mitgliedsunternehmen an, darunter viele Stadtwerke.
Ludwig Friedl, Geschäftsführer der Energieagentur Regensburg, freute sich über das große Interesse an der gemeinsamen Veranstaltung. „Die Resonanz und auch die intensiven Gespräche im Nachgang zeigen, dass wir einen richtigen Nerv getroffen haben. Der Bedarf in den Kommunen ist groß. Wir unterstützen sie gerne bei den vor ihnen liegenden Aufgaben.“ Sebastian Zirngibl, bei der Energieagentur Regensburg als Projektingenieur tätig, ging in seinem Vortrag auf die verschiedenen Formen von Wärmenetzen ein und zeigte Fördermöglichkeiten auf.
Welches Potenzial in Wärmenetzen, beispielsweise mit der Nutzung von Solarthermie, steckt, erklärte Anton Sack, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wasserstoff- und Energietechnik der Hochschule Hof. Wie wichtig und relevant das Thema der kommunalen Wärmewende auch für kleinere Kommunen ist, verdeutlichte Rechtsanwalt Michael Köppl in seinem Vortrag über die Folgen eines Bundesverfassungsgerichtsurteils, das alle Kommunen in Deutschland unter Zugzwang beim Klimaschutz setzt.
Konkrete Unterstützung für die Kommunen in der Region bietet auch die Kommunale Energie Regensburger Land eG (KERL). Geschäftsführerin Maria Politzka informierte gemeinsam mit Niels Alter, Klimaschutzmanager des Landkreises Regensburg, über das Dienstleistungsangebot im Bereich der Nahwärmeversorgung.
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