Paula-Henriette Herold ist Werkstudentin der CIM und arbeitet als Informatikstudentin in der Entwicklungsabteilung des Softwarehauses aus Fürstenfeldbruck. Der Hersteller für Lagerverwaltungssoftware bietet Studierenden die Möglichkeit, die theoretischen Kenntnisse aus dem Studium in der Praxis zu vertiefen und Erfahrungen im Berufsleben zu sammeln. Wir haben mit Paula-Henriette über ihre Arbeit als Werksstudentin bei CIM gesprochen, ihre Entscheidung für die Informatik und ihre Erfahrungen als Frau in der IT.
Paula, du studierst derzeit Informatik im fünften Semester an der TUM. Wie bist du zu deinem Informatikstudium gekommen?
Ich hatte Informatik schon in der Schule als Fach. Das hat mir damals schon immer Spaß gemacht. In der Schule liegt der Fokus ziemlich auf dem Programmieren, also gewissermaßen der praktische Teil der Informatik. Ich hatte das Fach dann bis zum Abitur und wollte gerne noch einen tieferen Einblick in die Informatik gewinnen. Deshalb habe ich mich zum Studium an der Technischen Universität München entschieden.
Was ist in deinen Augen das Besondere an der Informatik?
Sie ist unglaublich vielseitig. Es geht nicht nur um Datenbanken oder um Programmieren, sondern es gibt viele Facetten und Wege, die alle sehr interessant ist. Es war aber schon eine interessante Erfahrung, dass das Studium der Informatik an der Universität mit dem, was ich in der Schule gelernt habe, eigentlich nichts zu tun hatte.
Wie meinst du das?
Wie ich schon gesagt habe, ist man in der Schule eher mit Programmieren und Anwendungsaufgaben beschäftigt. Im Studium spielt das gar keine Rolle. Die Programmiersprache ist eher ein Beiwerk zu den zahlreichen theoretischen Hintergründen. Da gibt es den Notenbonus, wenn ich mich damit beschäftige, aber im Grunde ist das nebensächlich. Die Theorielastigkeit und die Mathematik, das ist etwas, was in der Schule gar nicht thematisiert wurde. Davon wurde ich dann schon erstmal überrascht. Andererseits ist gerade hier der große Vorteil des Studiums. Man muss sich nicht auf eine oder wenige Sprachen begrenzen wie beispielsweise Java, sondern man bekommt Einblick in viele unterschiedliche Sprachen. Man kann sich dann eine schöne Sprache, die einem gefällt, aussuchen.
Ein Thema, das immer wieder im Zusammenhang mit der IT genannt wird, ist der geringe Frauenanteil. Ist da was dran?
Ich glaube, ich kann die Anzahl der Kommilitoninnen in meinem Semester an zwei Händen abzählen (lacht). Aber das ist nicht schlimm, finde ich. Ich habe schnell Freunde gefunden und ich denke auch nicht, dass das Geschlecht da eine besondere Rolle spielt. In der Uni selbst wird das auch nicht groß thematisiert. Im ersten Semester wurde das vielleicht mal erwähnt, aber mehr nicht. Ich habe aber den Eindruck, dass der Anteil an Frauen, die Informatik studieren, stetig zunimmt. In den jüngeren Semestern sehe ich immer mehr Studentinnen.
Gab es für dich als Frau eine gewisse Überwindung in ein derart männerdominiertes Berufsfeld einzusteigen?
Ich hatte in der Schule eine Informatiklehrerin. Den Gedanken, dass es ungewöhnlich ist, Frauen in der IT zu treffen, kenne ich also nicht. Wir wurden schließlich von einer Frau in Informatik unterrichtet. Von dieser Seite her wurde meine Entscheidung nie hinterfragt, im Gegenteil. Aber klar war mir auch damals irgendwie schon bewusst, dass es nicht unbedingt üblich ist, von einer Frau in diesem Fach unterrichtet zu werden.
...